Projektinhalt

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Verbundprojekt, an dem zweiundzwanzig Institute aus dreizehn Ländern beteiligt sind. Dieser Verbund schließt thematisch an das in den Jahren 2003 bis 2005 unter Beteiligung des SOFI durchgeführte Verbundvorhaben EUROCAP sowie an ein parallel dazu realisiertes zu Ressourcenregimen an (RESORE). Der Verbund wird von der Europäischen Union im Rahmen ihres 6. Forschungsrahmenprogramms gefördert.
Der neue Verbund untersucht Zusammenhänge zwischen der Arbeitsmärkten, Beschäftigungsverhältnissen und Wohlfahrtsregimen unter der Fragestellung, über welche Freiheiten im Sinne realer Entfaltungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume unterschiedliche Individuen in diesen Erwerbsgesellschaften verfügen (können) und welche Bedingungen und Voraussetzungen dabei fördernd oder hemmend im Spiel sind. Im Zusammenhang mit der Lissabonstrategie der Europäischen Union und dem damit verbundenen Streben nach einer dynamischen, wirtschaftlich florierenden „Wissensgesellschaft“ geht es dabei insbesondere darum, wie wirtschaftliche Effizienz und soziale Gerechtigkeitsvorstellungen positiv mit einander verknüpft werden können.
Drei Themenkomplexe stehen dabei im Zentrum der empirischen Untersuchungen: der Zusammenhang zwischen Geschlecht, Handlungsmöglichkeiten und Enfaltungschancen; berufliche Aus- und Weiterbildungsstrukturen und ihre Bedeutung für gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten;  Restrukturierungen im Bereich der Erwerbsarbeit, ihre Konsequenzen für Beschäftigte wie deren Möglichkeiten, Einfluss auf die betreffenden Entwicklungen zu nehmen. Bei der Untersuchung dieser Zusammenhänge kommen unterschiedliche sozialwissenschaftliche  Disziplinen zum Tragen: Soziologie, Politische Wissenschaft, Anthropologie, Ökonomie, Rechtswissenschaften und Philosophie. Disziplinübergreifend kommen dabei zwei komplementäre Forschungsperspektiven zum Tragen: eine von Amartya Sens Capabilities-Konzept inspirierte Perspektive auf individuelle Verwirklichungschancen, und ein von der Ebene gesellschaftlicher Institutionen her gedachter Ansatz, der auf Ressourcenregime abstellt.
An dem Projekt sind zweiundzwanzig Partner aus elf europäischen Ländern beteiligt. Die Koordination liegt – wie bereits bei einem Vorgängerverbund – bei Robert Salais von der ENS Cachan. Das Projekt  startete im März 2006 und hat eine Laufzeit von vier Jahren.