Projektinhalt

Fragestellung, Ziele:


Die im Frühjahr 2013 durchgeführte Beschäftigtenbefragung der IG Metall „Arbeit: sicher und fair“ mit einem Rücklauf von über 500.000 Fragebögen ist eine wichtige, aktuelle Datenquelle zu arbeitsbezogenen Einschätzungen von Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Da die Fragebögen Betrieben zugeordnet werden können sowie durch eine parallel durchgeführte Repräsentativstichprobe ergeben sich – trotz des beschränkten Umfangs der Fragen – Auswertungsmöglichkeiten, die mit anderen verfügbaren Datenquellen nicht möglich sind. Ziel dieses Kurz-Projektes war es, die vorliegende Datenbasis für vertiefende Auswertungen zu nutzen und die Daten hierbei auch in den Zusammenhang der wissenschaftlichen Debatte zu aktuellen arbeitsbezogenen Themen zu stellen. Zwei vom SOFI zu erstellende Arbeitspapiere zu den Themen „Weiterbildung und berufliche Entwicklung“ sowie „Alters- und alternsgerechtes Arbeiten“ sollten zugleich Grundlage für eine durch die IG Metall zu erstellende Broschüre sein.

Ergebnisse:


Aus der Vielzahl der Einzelbefunde lassen sich folgende hervorheben: Bei den beiden Themen Weiterbildung/berufliche Entwicklung und alters-/alternsgerechtes Arbeiten finden sich sowohl zwischen Tätigkeiten als auch zwischen Betrieben erhebliche Unterschiede in den Einschätzungen der Beschäftigten. Arbeitsbezogene Risiken und fehlende betriebliche Möglichkeiten wirken dabei zumeist kumulativ. Beschäftigte mit höherqualifizierten Tätigkeiten zeichnen sich in einer Vielzahl von Einzelaspekten durch bessere Arbeitsbedingungen aus. In allen Tätigkeitsbereichen findet sich jedoch ein hohes Maß an Kritik, dass die Betriebe schlecht vorbereitet sind auf älter werdende Belegschaften und sowohl zunehmende Leistungsanforderungen als auch die Sorge, wachsenden Anforderungen der Arbeit nicht mehr gewachsen zu sein, sind weit verbreitet. Beim Thema Weiterbildung gibt es selbst unter den Hochqualifizierten erhebliche Anteile, die über unzureichende betriebliche Weiterbildungsangebote und fehlende Unterstützung durch die Vorgesetzten klagen. Ein arbeitspolitisch wichtiger Befund lautet, dass es auch zwischen Betrieben erhebliche Unterschiede gibt: Die Einschätzung der Weiterbildungsmöglichkeiten, das arbeitsplatzbezogene Betriebsklima sowie Mitsprache- und Mitgestaltungsmöglichkeiten stehen in einem engen Zusammenhang zur Beurteilung der Alter(n)sgerechtheit der Arbeit und den Plänen der Beschäftigten beim Übergang in die Rente. Auch von den Beschäftigten, die davon ausgehen, ihre Tätigkeit bis zum gesetzlichen Rentenalter ausüben zu können, würden erhebliche Anteile die bestehenden Altersteilzeitregelungen nutzen.