Das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) trauert um Prof. Dr. Martin Baethge, der am 04. Januar 2018 im Alter von 78 Jahren unerwartet verstorben ist. Martin Baethge war bis 2004 Professor für Soziologie an der Universität Göttingen sowie seit Ende der 1960er Jahre Mitbegründer, Direktor und bis zu seinem Tod Präsident des SOFI. Mit seinen bildungssoziologischen Arbeiten hat er wissenschaftliche wie politische Debatten in diesem Feld jahrzehntelang maßgeblich mit geprägt. Insbesondere war er in den letzten zwei Jahrzehnten fest im Forschungsverbund der nationalen Bildungsberichterstattung verankert.

Das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) trauert um seinen Mitbegründer, Direktor und Präsidenten Prof. Dr. Martin Baethge, der Anfang Januar verstorben ist. Als Arbeits- und Bildungssoziologe hat er über fünf Jahrzehnte das Profil der Göttinger Soziologie geprägt: Bis 2004 als Professor für Soziologie an der Universität Göttingen und seit Ende der 1960er Jahre als Mitbegründer, Direktor und schließlich Präsident des SOFI.


Rufe an die Technische Universität Berlin sowie an die Universität Bielefeld lehnte Martin Baethge ab; er sah seinen zentralen Platz an der Universität Göttingen und am SOFI. Als Hochschullehrer
verkörperte er die Integration von Forschung und Lehre − forschend in den Disziplinen der Arbeits- und Bildungssoziologie mit national und international breit anerkannten und rezipierten Befunden, lehrend unter Einbezug seiner Forschungsergebnisse und –praxis mit höchstem Elan und großer Anerkennung.


Als Forscher war Martin Baethge bis zuletzt tätig und wurde für sein konstruktives, begrifflich präzises und innovatives Denken innerhalb der wissenschaftlichen Zunft hoch geschätzt. Seine Forschungsarbeiten und seine Impulse für den Auf- und Ausbau eines leistungsstarken Forschungsinstituts folgten der Maxime empirisch exzellenter Diagnosefähigkeit in gesellschaftswissenschaftlicher wie politischer Hinsicht. Forschung sollte nicht im Elfenbeinturm verharren, sondern mit den Instrumenten der Sozialforschung neue gesellschaftliche Probleme aufdecken und Handlungsperspektiven für deren Lösung aufzeigen.


Die wissenschaftliche Arbeit von Martin Baethge fand ihren Niederschlag in zahlreichen Büchern und Aufsätzen. Zu den Klassikern des Faches zählen mittlerweile „Zukunft der Angestellten“ (1986) mit Herbert Oberbeck und „Abschied vom Industrialismus“ (2006). In seiner bildungspolitischen Praxis wirkte er in zahlreichen Bildungsinstitutionen mit; im Zentrum stand dabei seine Mitgliedschaft in der Autorengruppe der nationalen Bildungsberichterstattung.


Der Niedersächsische Wissenschaftsminister, Björn Thümler, würdigte den Präsidenten des SOFI: „Martin Baethge hat als kraftvoller und kreativer Wissenschaftler sein Fach weit über Niedersachsen hinaus geprägt und viele Institutionen des Wissenschaftssystems wie das DJI, das DIPF und nicht zuletzt das SOFI langjährig begleitet und beraten.“


Das SOFI ist Martin Baethge zu großem Dank verpflichtet. Seine Verlässlichkeit, seine intellektuelle Kraft und wissenschaftliche Kreativität wird dem Institut stets in sehr guter Erinnerung bleiben.

 

Weitere Informationen und Kontakt:
Dr. Jennifer Villarama
Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V.
Tel.: +49 551 52205-19
E-Mail: kommunikation(at)sofi.uni-goettingen.de
www.sofi-goettingen.de

 

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