Projektinhalt

Das Projekt hat an Befunde der SOFI-Untersuchung "Im Schatten der Arbeitsgesellschaft. Arbeitslose und die Dynamik sozialer Ausgrenzung", die in den alten Bundesländern durchgeführt wurde, angeschlossen. Es hat einen Beitrag sowohl zur Arbeitslosen- als auch zur Sozialstrukturforschung im vereinten Deutschland geleistet. Das Untersuchungsinteresse galt den Fragen  

  • in welcher Weise und in welchem Maße die anhaltende Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern zu dauerhafter Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt führt und wer davon bedroht bzw. bereits betroffen ist;  
  • ob und in welchem Umfang auf der Grundlage von Ausgrenzung am Arbeitsmarkt soziale Ausgrenzung entsteht, ob sich also, ähnlich wie in Westdeutschland, eine eigene soziale Schicht der Dauerarbeitslosen herausbildet;  
  • was es für die Betroffenen bedeutet, arbeitslos zu sein, vom Arbeitsmarkt oder gar sozial ausgegrenzt zu werden, und wie sie sich dieser Bedrohung widersetzen.  


Ausgangspunkt war dabei die Feststellung, daß sich sowohl die Ausgrenzungsprozesse am Arbeitsmarkt als auch die Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit im Osten Deutschlands durch ihre Verbindung mit dem gesellschaftlichen Umbruch grundlegend von denen im Westen unterscheiden. Auf diesen Unterschieden lag ein besonderes Augenmerk der Untersuchung. Sie war als Regionalstudie angelegt, um in einer engen Verzahnung von Strukturerhebungen zur Arbeitsmarktentwicklung, Expertengesprächen und qualitativer Arbeitslosenbefragung exemplarisch der Verfestigung von Arbeitslosigkeit und ihren sozialen Folgen nachgehen zu können. Die ausgewählte Untersuchungsregion - ein Landkreis in Brandenburg - ermöglichte darüber hinaus aufgrund ihrer Strukturmerkmale Vergleiche mit regionalen Aspekten der Arbeitslosigkeit, die in der westdeutschen Studie erfaßt worden waren.