Projektinhalt

Im Zentrum des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten und auf drei Jahre angelegten Verbundprojektes "GVP" steht die Entwicklung eines Bewertungs- und Entscheidungssystems, das vor allem kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) Kriterien und Entscheidungshilfen im Prozess der Internationalsierung ihrer Produktion liefern soll. Von gleichrangiger Bedeutung ist dabei die Frage, wie die Unternehmen durch gezielte Produktstrukturierung und Technologiedifferenzierung, Produktionsstufen- und Logistikgestaltung sowie schließlich durch eine spezifische Organisation internationaler Kooperationsbeziehungen ihre hiesigen Fertigungs- und Montagestandorte sichern und ggf. stärken können. Ziel ist es, ein ganzheitliches Produktionssystem zu entwickeln, welches die genannten Dimensionen (Bausteine) in innovativer Weise integriert.

An dem interdisziplinären, anwendungsorientierten Forschungsvorhaben sind insgesamt fünf KMU sowie - seitens der Wissenschaft - neben dem SOFI das Institut für integrierte Produktion Hannover (IPH) und das Institut für Fabrikanlagen (IFA) der Universität Hannover beteiligt. Das vom SOFI bearbeitete Teilprojekt "Gestaltung internationaler Kooperationsbeziehungen" behandelt Probleme des Managements einer internationalen, am Konzept der Produktionsstufenbildung orientierten Produktion. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Entwicklung und Aufbau eines globalen Variantenproduktionssystems erhebliche Anforderungen an die Gestaltung des Management- und Organisationsprozesses in den beteiligten Unternehmen stellen. Der gegenwärtige Forschungsstand weist im Hinblick auf unser Vorhaben zwei Lücken auf: Erstens gibt es noch keine Forschung zum Management einer Integration von Produktionsstufen in einen internationalen Produktionsverbund. Da hier mit besonderen Anforderungen an die Planung, Realisierung und Weiterentwicklung von Kooperationsbeziehungen zu rechnen ist - vor allem weil von den Partnern ein hohes Maß an Integrationsfähigkeit und Flexibilität erwartet wird - ist eine empirische Problemanalyse unverzichtbar. Zweitens existiert bislang noch kein an die Erfordernisse der Koordination eines GVP angepasstes System zur Bewertung der Leistungsfähigkeit internationaler Kooperationen. Dieses lässt sich nur in enger Kooperation mit den am Verbundvorhaben beteiligten Unternehmen entwickeln. Vorhandene Bewertungssysteme zielen auf eine allgemeine Globalisierungsfähigkeit und sind für die Bewertung einer spezifischen Internationalisierungsstrategie, wie die Integration international verteilter Produktionsstufen, nur begrenzt geeignet.